Wissenschaftler des Instituts Wohnen und Umwelt (IWU) haben den Sinn energetischer Gebäudedämmung unterstrichen. In einem ausführlichen Papier beantworteten sie Fragen der CDU-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag und widerlegten einen unterstellten „Dämmwahn“. Hintergrund war eine Anhörung im NRW-Bauausschuss zur EnEV 2014.
Der Sinn von Dämmmaßnahmen sei nicht in Frage zu stellen, so der Tenor der Forscher, auf die individuelle Situation und Ausführung komme es an. Wertminderung, Wohnflächenverlust oder Mieterhöhungen seien bei korrekter Ausführung zum richtigen Zeitpunkt nicht zu erwarten. Die Wissenschaftler verwiesen auf das Kopplungsprinzip, nach dem Maßnahmen der EnEV 2014, wenn sie im Zuge einer sowieso geplanten Sanierung stattfinden, „für Mieter in der Regel warmmietenneutral“ sind, weil sich die umgelegten Modernisierungskosten durch niedrigere Energiekosten ausgleichen. Wenn dies nicht der Fall sei und einkommensschwache Mieter stärker belastet würden, sei die für 2016 geplante Wohngelderhöhung „ein sehr geeignetes sozialpolitisches Instrument“.
Auch zu konkreten Baufragen nahm das IWU Stellung. Generell sei Außendämmung zu bevorzugen, außer bei schützenswerten Fassaden oder wenn Bauvorschriften dagegen sprechen (z.B. falls die Dämmung zu weit in Gehwege hineinragt). Es bestehe kein Zusammenhang zwischen Dämmstoffdicke und Feuchtigkeitsschäden, solche seien in fehlerhafter Planung oder Ausführung (Stichwort Wärmebrücken) begründet. Und schließlich seien gedämmte Fassaden ebenso haltbar wie ungedämmte.
Nur Dämmung plus Wärmewende führen zum Ziel
Die Forscher verweisen mehrfach auf die Schlüsselrolle von Dämm- und anderen Einsparmaßnahmen für das Erreichen der ehrgeizigen Klimaziele: „Ein Verzicht auf die Dämmung der Außenwände würde einen erheblichen Teil der Einsparpotentiale zunichtemachen“. Weitere wichtige Bausteine (und kein Ersatz für Dämmung) seien Kraft-Wärme-Kopplung für größere und Wärmepumpen für kleinere Gebäude. Auf Neubauten zu warten, statt zu sanieren, sei hingegen keine Lösung. Als größter Motivationsfaktor für Modernisierungen gelte weiterhin die finanzielle Förderung.
Knapp zwanzig Fragen umfasste der Antrag der nordrhein-westfälischen CDU-Fraktion, einige davon ebenso suggestiv formuliert wie der Titel: „Dämmwahn bremsen“ hieß das Schreiben. Diesen Begriff wiesen die Forscher vom hessischen Institut Wohnen und Umwelt (IWU GmbH) ebenso zurück wie den Vorwurf, Gebäude würden „verkleistert“. Ihre professionellen Antworten trugen die Wissenschaftler Ende Juni in einer Anhörung im Landtag vor und veröffentlichten sie auch online.
Quelle:
http://www.iwu.de/fileadmin/user_upload/dateien/nachh_bauen/IWU_Antworten
Der Sinn von Dämmmaßnahmen sei nicht in Frage zu stellen, so der Tenor der Forscher, auf die individuelle Situation und Ausführung komme es an. Wertminderung, Wohnflächenverlust oder Mieterhöhungen seien bei korrekter Ausführung zum richtigen Zeitpunkt nicht zu erwarten. Die Wissenschaftler verwiesen auf das Kopplungsprinzip, nach dem Maßnahmen der EnEV 2014, wenn sie im Zuge einer sowieso geplanten Sanierung stattfinden, „für Mieter in der Regel warmmietenneutral“ sind, weil sich die umgelegten Modernisierungskosten durch niedrigere Energiekosten ausgleichen. Wenn dies nicht der Fall sei und einkommensschwache Mieter stärker belastet würden, sei die für 2016 geplante Wohngelderhöhung „ein sehr geeignetes sozialpolitisches Instrument“.
Auch zu konkreten Baufragen nahm das IWU Stellung. Generell sei Außendämmung zu bevorzugen, außer bei schützenswerten Fassaden oder wenn Bauvorschriften dagegen sprechen (z.B. falls die Dämmung zu weit in Gehwege hineinragt). Es bestehe kein Zusammenhang zwischen Dämmstoffdicke und Feuchtigkeitsschäden, solche seien in fehlerhafter Planung oder Ausführung (Stichwort Wärmebrücken) begründet. Und schließlich seien gedämmte Fassaden ebenso haltbar wie ungedämmte.
Nur Dämmung plus Wärmewende führen zum Ziel
Die Forscher verweisen mehrfach auf die Schlüsselrolle von Dämm- und anderen Einsparmaßnahmen für das Erreichen der ehrgeizigen Klimaziele: „Ein Verzicht auf die Dämmung der Außenwände würde einen erheblichen Teil der Einsparpotentiale zunichtemachen“. Weitere wichtige Bausteine (und kein Ersatz für Dämmung) seien Kraft-Wärme-Kopplung für größere und Wärmepumpen für kleinere Gebäude. Auf Neubauten zu warten, statt zu sanieren, sei hingegen keine Lösung. Als größter Motivationsfaktor für Modernisierungen gelte weiterhin die finanzielle Förderung.
Knapp zwanzig Fragen umfasste der Antrag der nordrhein-westfälischen CDU-Fraktion, einige davon ebenso suggestiv formuliert wie der Titel: „Dämmwahn bremsen“ hieß das Schreiben. Diesen Begriff wiesen die Forscher vom hessischen Institut Wohnen und Umwelt (IWU GmbH) ebenso zurück wie den Vorwurf, Gebäude würden „verkleistert“. Ihre professionellen Antworten trugen die Wissenschaftler Ende Juni in einer Anhörung im Landtag vor und veröffentlichten sie auch online.
Quelle:
http://www.iwu.de/fileadmin/user_upload/dateien/nachh_bauen/IWU_Antworten